Austausch – Fernwald trifft Vila Real

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Tag 4 – Wetterkunde & realitätsnahe Übungsszenarien

Der vierte Tag unseres EU-Austauschs war ein echter Meilenstein – heute stand die Verknüpfung von Theorie und Praxis im Mittelpunkt.

Am Vormittag haben wir uns intensiv mit der Wetterkunde beschäftigt. Das Verständnis von Windrichtung, Temperatur und Luftfeuchtigkeit ist für die Brandbekämpfung unerlässlich. Wir haben nicht nur die theoretischen Grundlagen wiederholt, sondern auch praktische Beispiele durchgesprochen, wie diese Faktoren das Feuerverhalten beeinflussen können. Gerade in der Vegetationsbrandbekämpfung kann diese Analyse lebenswichtig sein.

Im zweiten Teil des Tages ging es dann raus aufs Übungsgelände, wo wir unsere Kenntnisse in die Praxis umsetzen konnten. Bei einer Trockensimulation haben wir Brandverläufe nachgestellt und die Wetterfaktoren in Echtzeit beobachtet. Es war faszinierend zu sehen, wie sehr das Verhalten des Feuers von den vorab besprochenen Faktoren abhängt.

Am Nachmittag standen zwei realitätsnahe Einsatzübungen im Gelände auf dem Programm. Hier mussten wir uns nicht nur der Herausforderung stellen, im schwierigen Gelände schnelle Entscheidungen zu treffen, sondern auch mit den portugiesischen Einsatzkräften eng zusammenzuarbeiten. Unter erschwerten Bedingungen und mit echten Einsatzszenarien wurden Taktiken zur Vegetationsbrandbekämpfung trainiert. Das gemeinsame Üben mit den Kollegen vor Ort hat gezeigt, wie wichtig es ist, sich nicht nur mit der eigenen Technik, sondern auch mit den regionalen Gegebenheiten vertraut zu machen.

Highlights des Tages:
• Wetterkunde: Verständnis für den Einfluss von Naturbedingungen auf die Brandbekämpfung.
• Trockensimulation: Theorie in der Praxis – das Feuerverhalten unter verschiedenen Wetterbedingungen.
• Einsatzübungen: Gemeinsam mit den portugiesischen Kollegen im Gelände – schnell und effizient handeln.

Der Tag hat uns nicht nur neue fachliche Erkenntnisse gebracht, sondern auch den Teamgeist gestärkt. Wir haben einmal mehr gelernt, wie wichtig es ist, in einem internationalen Team zu arbeiten, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Fazit des Tages: Der heutige Tag hat uns gezeigt, wie entscheidend es ist, sowohl auf Theorie als auch auf Praxis vorbereitet zu sein. Wer als Feuerwehrmann oder -frau erfolgreich arbeiten möchte, muss die Natur verstehen, die Technik beherrschen und in schwierigen Situationen schnell und effizient agieren.

Ein besonderer Dank geht an unsere portugiesischen Kollegen, die uns tatkräftig unterstützt und wertvolle Einblicke in ihre Arbeitsweise gegeben haben.


Tag 3 – Wissenschaft trifft Praxis: Vegetationskunde an der Universität Vila Real

Der heutige Vormittag führte uns an die Universidade de Trás-os-Montes e Alto Douro (UTAD) in Vila Real. Dort erwartete uns ein intensives Fachprogramm zu den Themen Botanik, Vegetationstypen und deren Einfluss auf das Brandverhalten – ein entscheidender Aspekt in der Vegetationsbrandbekämpfung.

Im Fokus standen unter anderem:
• die Rolle unterschiedlicher Pflanzenarten bei der Brandentwicklung,
• wie Topografie das Feuerverhalten verändert,
• welche Bedingungen besonders risikobehaftet sind,
• und wie sich Erkenntnisse aus der Wissenschaft in der Einsatzpraxis anwenden lassen.

Anhand von Live-Versuchen mit Flammenausbreitung wurde deutlich, wie unterschiedlich sich Brände je nach Vegetation, Feuchtigkeitsgehalt und Hanglage entwickeln können – beeindruckend und lehrreich zugleich.

Dieser wissenschaftliche Austausch mit den Experten vor Ort ist für uns eine wertvolle Ergänzung zur taktischen Ausbildung und verschafft uns ein tieferes Verständnis der Branddynamik – insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen, die uns auch in Deutschland zunehmend betreffen.


Tag 2 Nachmittag – Wetterlage, Gelände und taktische Nachbesprechung im Gelände

Am Nachmittag des zweiten Tages stand für uns die Wetterkunde im Fokus – speziell auf den Standort Vila Real zugeschnitten. Die klimatischen Bedingungen dieser Region sind entscheidend für das Verhalten von Vegetations- und Waldbränden. Windrichtungen, Luftfeuchtigkeit, Hanglagen und saisonale Entwicklungen wurden dabei intensiv betrachtet und fachlich analysiert.

Anschließend widmeten wir uns den topografischen und vegetativen Gegebenheiten im Gelände. Dabei ging es nicht nur um Kartenmaterial oder Theorie – wir haben ehemalige Brandstellen in der Umgebung aufgesucht, die dort in den letzten Jahren teils große Schäden angerichtet hatten. Diese Orte dienten uns als realistische Lernbeispiele, die wir gemeinsam taktisch und situativ aufgearbeitet haben: Was hätte man anders gemacht? Wie wurden Abschnitte gebildet? Welche Prioritäten wurden gesetzt? Was ließ sich daraus lernen?

Nach diesem intensiven Übungsteil wurden die Einsatzfahrzeuge gereinigt und für den kommenden Tag vorbereitet – inklusive Nachbesprechung zur Materialhandhabung und technischen Ausrüstung.

Den Abschluss bildete ein gemeinsames Abendessen mit den portugiesischen kameraden. Dabei stand nicht nur die fachliche Perspektive im Vordergrund – es wurde auch über kulturelle Gemeinsamkeiten, persönliche Einsätze und unterschiedliche Ausbildungssysteme gesprochen. Eine lockere, aber wertvolle Gesprächsatmosphäre, die diesen Tag rund gemacht hat.

Nun geht es für alle in die verdiente Nachtruhe – morgen wartet ein weiterer spannender Ausbildungstag.


Tag 2 – Technik trifft Taktik: Erste Einblicke vor Ort

Nach einer erholsamen ersten Nacht in Vila Real starteten wir heute offiziell in das Austauschprogramm. Auf dem Plan stand zunächst die Besichtigung der örtlichen Feuerwache sowie eine ausführliche Vorstellung der Einsatztechnik und Ausrüstung, mit der unsere portugiesischen Kollegen in der Vegetations- und Waldbrandbekämpfung arbeiten.

Besonders interessant war der Vergleich der taktischen Grundausstattung: Vom geländegängigen Einsatzfahrzeug über persönliche Schutzausrüstung bis hin zur Kommunikationstechnik – vieles ist auf die besonderen klimatischen und geografischen Anforderungen in Portugal abgestimmt. Genau diese Unterschiede liefern uns wertvolle Impulse für unsere eigene Arbeit in Mittelhessen.

Am Nachmittag geht es dann raus ins Gelände: Topographie analysieren, Zugänglichkeit bewerten, Sichtachsen prüfen. Ziel ist es, die örtlichen Gegebenheiten kennenzulernen, die bei Vegetationsbränden über Einsatzerfolg oder Eskalation entscheiden können.

Ein spannender und lehrreicher Start – wir freuen uns auf die kommenden Tage!


Ankunft in Vila Real – Tag 1 des Austauschprogramms abgeschlossen

Nach rund acht Stunden Anreise sind wir wohlbehalten in Vila Real, Portugal angekommen. Die Stadt im Norden des Landes ist in den kommenden Tagen unser Ausgangspunkt für den fachlichen Austausch mit portugiesischen Feuerwehreinheiten im Rahmen des EU-Programms Exchange of Experts.

Die Anreise verlief reibungslos, doch nach einem langen Tag voller Eindrücke und Etappen steht für uns nun erstmal eins im Fokus: Ankommen, ausruhen, regenerieren. Denn ab morgen beginnt der fachliche Teil mit spannenden Trainings und Einblicken in die portugiesischen Konzepte zur Vegetations- und Flächenbrandbekämpfung.

Wir freuen uns auf die kommenden Tage, neue Kontakte, viele Fachgespräche und intensive Einblicke in die Arbeit unserer europäischen Partner.
Bleibt dran – wir berichten täglich weiter!


Startschuss für unseren EU-Feuerwehraustausch: Fernwald trifft Vila Real (Portugal)

Heute beginnt für acht Feuerwehrkameraden der Feuerwehr Fernwald eine spannende Reise im Zeichen des europäischen Austauschs und der internationalen Zusammenarbeit. Im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Programms Exchange of Experts reisen wir für eine Woche nach Portugal, um uns mit Einsatzkräften vor Ort über moderne Strategien der Vegetations- und Waldbrandbekämpfung auszutauschen.

Hintergrund dieses Austauschs ist ein ernstes Thema: Die zunehmenden Wetterextreme und die damit verbundenen langen Trockenperioden führen in ganz Europa zu einem steigenden Risiko für Vegetations- und Flächenbrände. Auch Deutschland ist davon betroffen – wie sich zuletzt auch im Landkreis Gießen und in anderen Teilen Hessens gezeigt hat. Für uns als Feuerwehr ist klar: Wir müssen vorbereitet sein.

Unser Ziel ist es, vor Ort wertvolle Einsatzerfahrungen zu sammeln, neue Taktiken und Technologien kennenzulernen und von der Routine unserer portugiesischen Kameraden im Bereich der Vegetationsbrandbekämpfung zu lernen. Dieses Wissen werden wir im Anschluss aktiv in unsere Arbeit in Fernwald, im Landkreis Gießen und darüber hinaus einbringen.

Wir freuen uns auf spannende Eindrücke, fordernde Übungsszenarien und den professionellen Austausch mit anderen europäischen Einsatzkräften und der Universität Vila Real.
Mehr dazu gibt es in den kommenden Tagen hier auf unserer Homepage und auf unseren Social-Media-Kanälen!